RONJA
Liebe Mitarbeitende des Tierheims
Ich bin nun schon seit zwei Jahren bei meinen neuen Besitzern und kann sagen, es gefällt mir ausserordentlich gut bei Ihnen.
Sie bieten mir ein komfortables Zuhause und ich werde gut verpflegt. Allerdings hat der Tierarzt letztes Jahr gemeint, ich sei ein wenig zu schwer geworden und hat ihnen ans Herz gelegt, mir etwas weniger Futter zu geben. Seither erhalte ich etwas weniger Futter, was ich natürlich nicht so toll finde. Wenn ich sie aber lange genug nerve, dann erbarmen sie sich und geben mir etwas zu Fressen 😊
Sie haben mir auch von Anfang an eine Katzenklappe eingebaut und ich habe sofort begriffen, dass ich da volle Freiheiten geniessen kann. Das erste Mal habe ich es grad ausgenützt und ich glaube, sie haben sich grosse Sorgen gemacht. Als ich wieder heimkam, haben sie mich aufgelöst erwartet und geherzt wie wahnsinnig!
Es gab halt viel zu erkunden und auf der einsamen Terrasse der Nachbarin habe ich am Anfang meine «Geschäfte» erledigt. Ich glaube, das ist nicht so gut angekommen, denn sie haben dann eine Absperrung errichtet. Sie finden es auch nicht gut, wenn ich mein Geschäft in den Velokeller oder in die kleinen Gärtchen vor dem Lift mache. Wenn ich jeweils wiederkomme, riecht es da immer so komisch!
Ansonsten habe ich es sehr gut. Ich kuschle gern mit meinen Dosenöffnern und fühle mich absolut geborgen. Am Abend schauen wir zusammen fern und ich liege neben ihnen. Wenn sie schlafen, hüpfe ich auf ihr Bett und warte geduldig, bis es morgen wird. Manchmal werde ich halt früher wach und dann «trämpele» ich ein wenig auf der Bettdecke herum. Ein erstes Frühstück ist mir dann sicher! Der einzige Nachteil an ihnen ist, dass sie von Zeit zu Zeit meinen, sie müssten in die Ferien. Dann schaut jeweils eine Nachbarin zu mir und die kann ich gut um den Finger wickeln. Die geben mir immer einige Läckerli!
Mit den anderen Zweibeinern in der Überbauung verstehe ich mich prächtig. Sie geben mir viele Streicheleinheiten und ich lecke Ihnen dafür die Hand ab. Die gleichartigen Vierbeiner haben glaub’ich ein wenig Angst vor mir. Manche weichen zurück, dabei suche ich ja nur eine Freundin oder einen Freund. Mit dem netten Hund vom ersten Stock verstehe ich mich allerdings wunderbar. Manchmal besuche ich ihn und wir spielen zusammen.
Also ihr seht liebe Freunde, mir geht es prächtig und ich freue mich noch auf viele schöne Jahre bei meinen Besitzern.
Herzlich – eure Ronja
14. Februar 2023