AUGEN AUF BEIM HUNDEKAUF
Du bestellst. Dein Hund bezahlt.
Online bestellen, bezahlen, liefern lassen: Was für Waren etabliert ist, wird für Hunde zunehmend zum Problem. Denn immer mehr Menschen bestellen ihren Vierbeiner über dubiose Inserate im Internet, ohne die notwendigen Abklärungen zu treffen oder das Tier kennenzulernen. Das Endergebnis ist eine Häufung von kranken, schlecht sozialisierten, ängstlichen, aggressiven oder menschenscheuen Hunden.
Zusätzlich zu dem Leid der betroffenen Hunde, kann dies auch bei den Besitzerinnen und Besitzern zu Leid in Form von hohen Tierarztkosten und Überforderung führen. Entsprechend verzeichnen die Tierheime des Schweizer Tierschutz STS konstant hohe Zahlen an abgegebenen Hunden. 2023 haben sie insgesamt 1838 aufgenommen (2022: 2041). Die tierschutzwidrige Hundeproduktion wird durch jeden Kauf aus einer dubiosen Quelle angekurbelt. Nicht zuletzt fördern solche Käufe auch die organisierte Kriminalität, die oft hinter den zweifelhaften Angeboten steckt.
1. Hunde bestellt man nicht im Internet
Hunde aus Internetkäufen stammen meist von verantwortungslosen Vermehrern im In- und Ausland. Sie werden häufig unter tierschutzwidrigen Bedingungen gezüchtet und viel zu früh von ihren Müttern getrennt. Sie sind häufig krank, ungeimpft und schlecht sozialisiert. Dadurch kämpfen sie ein Leben lang mit gesundheitlichen Problemen, sind ängstlich, aggressiv oder menschenscheu. Bei den Besitzerinnen und Besitzern kann dies nicht nur zu hohen Tierarztkosten, sondern auch zu Überforderung führen.
2. Seriöse Zucht auswählen / Den Hund kennenlernen
Verantwortungsvolle Anbieterinnen und Anbieter verkaufen keine Hunde direkt über das Internet, sondern laden immer zum Kennenlernen ein. Dabei zeigen sie sowohl die Welpen wie auch die Elterntiere und stellen Fragen zur Lebenssituation der Interessenten. Bei der Auswahl des passenden Hundes stehen sie mit Rat und Tat zur Seite. Sie verlangen weder Geld beim ersten Treffen noch drängen sie zum Kauf. Von einer Anschaffung nur aufgrund von Fotos oder Videos ist dringend abzuraten. Bevor man sich für den Vierbeiner entscheidet, muss man ihn treffen, am besten mehrfach.
3. Kein Spontanentscheid
Hunde sind keine Ware. Die Anschaffung will intensiv überlegt sein, denn die Hundehaltung bedeutet viel Aufwand während 10 bis 15 Jahren. Der Zeitbedarf und die Kosten müssen vor der Anschaffung in Betracht gezogen werden. Diese können, zusätzlich zum Kaufpreis und abhängig vom Alter und der Gesundheit des Tieres, mehrere Tausend Franken pro Jahr betragen. Ein Hundekauf darf kein Spontanentscheid sein.
Viele weitere wichtige Informationen finden Sie auf der Webseite Augen auf beim Hundekauf / www.hundekauf.ch des Bundes (BLV) und unseres Dachverbandes (Schweizer Tierschutz STS)
13. Februar 2025